Von William Shakespeare und Magdeburger Bürgern -
Ein junger Mann erfährt schockhaft, dass in der Welt, in der er lebt, etwas ganz grundlegend nicht stimmt. Der Zweck heiligt die Mittel und nichts gilt mehr: keine Moral, keine Familie, keine Freunde, keine Liebe. Es gibt nichts, woran man sich festhalten kann. Die Eltern haben in ihrer Rolle als Vorbilder ausgespielt, für die Zukunft ihrer Kinder können sie schon lange nicht mehr sorgen. Hamlet ist einer Zerreissprobe ausgesetzt: Die alte Welt ist aus den Fugen, aber eine neue noch nicht zu erkennen. Wie soll man mit diesem Gefühl leben? Wie sich entscheiden und ein eigenes Leben führen? Und was können wir dafür tun, dass es nicht immer so weiter geht?
Für unsere Inszenierung »Hamlet in Magdeburg« haben wir Magdeburger Bürger aus verschiedenen Generationen gesucht, die zusammen mit Schauspielern unseres Ensembles Shakespeares faszinierendstes Stück konfrontieren mit ihren Erfahrungen, Ängsten und Wünschen. Wir wollen eine Brücke schlagen aus Shakespeares Welt in die unsere. Was ist »faul« in unserem Leben, in unserer Gesellschaft, in unserer Stadt? Das Leben der Magdeburger soll zum Mittelpunkt der zweiten »Hamlet«-Inszenierung im Schauspielhaus werden und das Theater zum Forum, auf dem Bürger unserer Stadt von ihrem Leben sprechen und handeln.
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