Uraufführung für 13 musikdramatische Tableaux von Christian Jost
Libretto vom Komponisten nach William Shakespeare
Mit der Gestalt des Dänen-Prinzen Hamlet schuf William Shakespeare eine Theaterfigur, die wie kaum eine andere seit Jahrhunderten die Gemüter bewegt und Philosophen, Schriftsteller und Musiker immer wieder zu neuen Deutungen und Adaptionen des Stoffes herausfordert. Die Geschichte eines aus Machtgier geborenen Verbrechens und seiner blutigen Rache ist eben weit mehr als eine spannende Kriminalstory - in ihren Konstellationen und Vorgängen kristallisieren sich nahezu archetypisch Grundprobleme unserer Kultur und des Menschseins überhaupt heraus.
Christian Jost, der im Auftrag der Komischen Oper Berlin eine neue Version dieser unerschöpflichen Geschichte komponiert, liest Shakespeares Text als die Geschichte einer surrealen Reise ins Innere, als die Darstellung einer Person auf der langen Suche nach der Erkenntnis - wobei diese Suche in ihrer Dimension weit über die Frage hinausgeht - wer Hamlets Vater ermordet hat. Von Anfang an stand für Christian Jost fest, dass er die Titelpartie einer Sängerin übertragen wird. Auf diese Weise wird die Erfahrung des Mannes, der durch ein schockierendes Erlebnis aus allen Sicherheiten herausgetrieben und in das Chaos des Lebens geschleudert wird, der Verengung auf ein geschlechtsspezifisches Problem enthoben. Damit soll das universell Gültige, zeitlos Verbindliche dieser Figur deutlich herausgearbeitet werden, um das Werk so zu einer tiefgreifenden und erregenden Reflexion über existenzielle Grundfragen des Menschseins zu gestalten, die uns umtreiben und mit denen wir zurechtkommen müssen.
Musikalische Leitung: Carl St. Clair
Inszenierung: Andreas Homoki
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